Wie ist ein Spielautomat aufgebaut und was macht ihn so attraktiv?

Er macht sich in den Spielhallen breit und rückt sich ins Rampenlicht. Er zieht die Aufmerksamkeit auf sich, indem er laut vor sich hindudelt und seine Lichter blinken lässt. So ein Angeber! Und dennoch, die Show verfehlt ihre Wirkung nicht. Alle scheinen ihn doch irgendwie zu lieben, den kleinen Prahlhans. Die Rede ist von einem Spielautomaten, auch Slot genannt. Viele kennen ihn noch unter der alten Bezeichnung, nämlich einarmiger Bandit. Welch verruchter Name! Manche geben ungern zu, dass sie seinem Charme längst verfallen sind und hin und wieder mit ihm spielen. Spätestens, wenn es vom Casino 10 Euro gratis gibt, siegt auch bei den größten Skeptikern die Neugier über die Berührungsangst.

So ist ein Spielautomat aufgebaut

Der Slot ist ein wirklich gut gebauter Kerl. Äußerlich hat er in etwa das Format eines Schranks. An der Front sind vertikal mehrere Walzen befestigt und es gibt einen Hebel oder Startknopf. Dieser lässt sich jedoch erst betätigen, wenn man Münzen in den Schlitz wirft. Der Münzschlitz gibt dem Gerät auch seinen Namen – Slot Machine oder eben auch Slot. Die Walzen (wem das besser gefällt, kann auch Spulen dazu sagen) sind in Vierecke unterteilt, die mit Bildchen versehen sind. Diese Bilder sind die Gewinnsymbole, die insgesamt mehrfach auf den Walzen auftauchen. Eine Spielrunde besteht darin, dass sich alle Walzen zugleich drehen, aber dabei sind sie unterschiedlich schnell. So ergibt sich nach dem Stillstand der Walzen immer ein neues Gesamtbild, da die Gewinnsymbole in verschiedenen Konstellationen nebeneinander angeordnet werden. Manche dieser Konstellationen ergeben Gewinnkombinationen, zum Beispiel, wenn mehrere identische Bilder nebeneinander zu sehen sind. Somit könnte man einen Dreh an der Maschine in etwa mit dem Würfeln vergleichen. Man kann nie wissen, wie die Symbole landen.

Jeder Dreh ist ein Event

Die Slot-Spielrunde ist nicht gerade leise. Immerzu gibt der Automat irgendwelche Geräusche von sich und blinkt dabei oft auch noch in allen möglichen Farben. So ist es ganz klar, dass er alle Blicke auf sich zieht. Im Grunde genommen wirkt er ja geradezu wie ein besonders großes, buntes Kinderspielzeug. Jeder weiß aber, dass ein Slot für Kinder ein absolutes Tabu ist. Im Umkehrschluss ist es ein Privileg der Erwachsenen, an Spielautomaten zu spielen. Tja, und insgeheim freuen sich Erwachsene natürlich darüber, dass sie unbehelligt spielen können und die Kleinen ausnahmsweise nicht den Vortritt haben. Das ist in diesem Fall auch gar nicht unfair, sondern einfach nur folgerichtig, denn es geht dabei nicht nur um den Spaß, sondern um Geld. Gewinnkombinationen werden nämlich in Form von Münzen honoriert. Daraus ergibt sich das Spiel, das einen ziemlichen Nervenkitzel verursacht: Der Spieler füttert den Slot mit Geldmünzen, während der Automat dann und wann auch wieder Münzen ausspuckt. Das Ziel des Spiels besteht darin, möglichst wenig hineinzustecken und möglichst viel herauszuholen. Ganz schön einfach. Eigentlich!

Ein Spielautomat ist unberechenbar

Das Spielprinzip ist dermaßen einfach, dass man am liebsten sofort sein Glück versuchen möchte. So geht es vielen Spielern weltweit. Bestimmt träumen die meisten von ihnen, dass sie einen Minibetrag investieren, dann ein bisschen auf das Knöpfchen drücken und plötzlich ein riesiger Geldregen aus dem Slot gesprudelt kommt. Die Sache ist, dass dieses Szenario tatsächlich eintreten könnte. Andererseits weiß man aber nie, ob oder wann es wirklich geschieht. Im Inneren hat ein Spielautomat sozusagen Geldfächer, man könnte sie sich auch als eine Art Tresor vorstellen. Darin sammeln sich die hineingeworfenen Münzen. Eine Münzausgabe erfolgt dann, wenn eine Gewinnkombination gelandet wurde. Damit der Besitzer des Slots auch etwas verdient, wurde auch festgelegt, wie häufig die Maschine theoretisch auszahlt. Dabei handelt es sich um einen Prozentwert, nämlich den Return to Player oder kurz RTP. Wenn man nun aber den RTP Wert betrachtet, beispielsweise 90 Prozent, weiß man im Grunde genommen nur die theoretische Auszahlungsquote und dass der Automatenbesitzer anstrebt, 10 Prozent der Münzen als seinen eigenen Gewinn zu behalten. Trotzdem ist man aber um keinen Deut schlauer, ob man eine Gewinnkombi zustande bringt oder nicht. Spielautomaten sind nämlich reine Random-Spiele.

Mehr Glücksspiel geht kaum

Das Geheimnis des Erfolgs bei Spielautomaten ist, dass es kein Geheimnis gibt. Klar ist öfter einmal die Rede von Spielautomaten-Tricks und dergleichen. Es stellt sich aber immer heraus, dass diese Tricks nur darauf basieren, gute Slots mit vielen Bonussymbolen auszuwählen. Oder, auch dieser Trick kursiert im Netz: rechtzeitig zu pausieren und den Slot zu wechseln. Ob in der Spielhalle oder im Online Casino, es bleibt immer absolut dem Zufall überlassen, wann man gewinnt und wann man verliert. Es gibt keine Logik und demzufolge keine Strategie, mit der man zuverlässig gewinnen kann. Ein wenig ist Slot-Spielen wie Mensch-Ärgere-Dich-Nicht. Man kann nicht so richtig beeinflussen, wie das Spiel endet. Man möchte sich nicht ärgern und tut es manchmal trotzdem. Aber meist überwiegt der Spaß am Spiel und die Feststellung, dass man es mit Humor nehmen sollte und manchmal eben auch Glück hat.

Lovehostel

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